Ivan Grubanov – Behind the Smokescreen

12. September  - 24. Oktober 2015

Für Ivan Grubanov ist die Öffentlichkeit ein „Smokescreen“, ein konstruiertes Bild, um die Sinne zu beschäftigen, während dahinter ungesehen komplexe strategische Manöver stattfinden. Grubanov entwirft seine „malerischen Nebelwände“ mit Schichten aus Öl, Benzin und dichtem schwarzem Rauch und verweist so auf den andauernden Kampf um Ressourcen. Als Werkzeug des Malers tauscht Grubanov den Pinsel mit einer alten Fahne der Arbeiterbewegung, um seine alchemistischen Farbprozesse auf die Leinwand zu bringen. Die Fahne als künstlerisches Werkzeug und Material verweist auf seinen diesjährigen Beitrag "United Dead Nations" im Serbischen Pavillon auf der Venedig Biennale. Grubanovs Bilder sind von fesselnder Schönheit und Kraft. Dabei bindet er mit malerischer Raffinesse politische Inhalte in abstrakte Malerei ein. 

 

Seine aktuelle Werkgruppe "Behind the Smokescreen" umfasst 8 Bilder, die das Unsichtbare zum Vorschein bringt. Diagramme, wie sie von der US-Armee und der NATO bei Truppeneinsätzen verwendet werden, um Befehlsketten und taktische Ausrichtungen zu organisieren, sind Teil des bildnerischen und malerischen Konzepts. Die Pläne entstammen verschiedenen Armeewebseiten und verbildlichen, dass hinter den „Smokescreens“  ein vom militärisch-industriellen Komplex geschaffenes globales „Schlachtfeld“ liegt. Die Bilder von Grubanov erinnern uns an die Existenz von militärischen Strukturen in unserer Zivilgesellschaft, die verdeckt von Medien und entpolitisierten Institutionen fungieren.  

 

Ivan Grubanov, 1976 in Belgrad geboren, gilt unter vielen Kunstkritikern als einer der führenden Maler seiner Generation. Seine malerische Installation "United Dead Nations" im serbischen Pavillon gehört zu den herausragenden Beiträgen der diesjährigen Biennale. Das Kunstmagazins ART stellte Grubanov in der September-Ausgabe als einen der 14 Neuentdeckungen der Malerei vor.

 

Das Buch "United Dead Nations", das seinen Beitrag auf der diesjährigen Biennale in Venedig begleitet, liegt zur Ausstellung vor.