Rei Naito – What Kind of Place was the Earth?

28. April - 09. Juni 2012


Wir freuen uns, mit „What Kind of Place was the Earth?“ die zweite Einzelausstellung der japanischen Künstlerin Rei Naito in der Loock Galerie präsentieren zu können. 

Seit nunmehr 20 Jahren plant Friedrich Loock ein raumgreifendes Projekt mit Rei Naito für Berlin und ist stolz, zum diesjährigen Gallery Weekend eine für die Loock Galerie entwickelte Installation von Naito zeigen zu können. Zuletzt war Rei Naito 1997 auf der Venedig Biennale (japanischer Pavillon) und im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zu sehen. 2010 hat die Loock Galerie bereits einige Arbeiten für eine kleine Ausstellung zusammentragen können, jedoch haben raumspezifische Werke von Naito für Friedrich Loock immer eine außergewöhnliche Qualität, da die Künstlerin in der Regel nur eine dieser Arbeiten pro Jahr umsetzt.

An ihrer neuen Skulpturen-Serie „human“ arbeitet sie seit 2011. Die neue Installation besteht aus „human“, einer Gruppe kleiner, stehender Figuren, und „Grace“, einer Fadenskulptur. Außerdem präsentiert die Künstlerin neue Gemälde.

Rei Naito begann ihre Laufbahn in den 1980ern mit der Frage „Ist dieses Dasein auf der Erde selbst ein Segen?“. In letzter Zeit sucht sie die Bedeutung von „Matrix“, welche sie als eine Kontinuität des Lebens auf der Erde und in der Natur begreift, und die sich durch beseelte Erscheinungen wie Licht, Wasser, Wind, Hitze, Schwerkraft und Farbe manifestiert.

Einem Memo der Künstlerin zufolge geht „What Kind of Place was the Earth?“ mit drei Schlüsselbegriffen einher: „Matrix“, „die Szene des Lebens auf der Erde“ und „hitogata“ (menschliche Statuetten).

„Matrix“, oder der mütterliche Raum, ist der kontinuierliche Raum zwischen der Natur, auf der die Welt beruht und dem Leben auf der Erde. Außerdem ist es etwas, das immer bei uns ist; alles wird daraus geboren und wird dadurch ernährt.

Die Ansicht „der Szene des Lebens auf der Erde“ von oben zeigt uns viele wartende Menschen. Einige beobachten das Werden „des Mütterlichen“ und „des Nachwuchses“. Diese Blicke mögen von denen stammen, die früher geboren wurden, von denjenigen, die bereits verstorben sind, und denjenigen, die erst noch geboren werden – ja, selbst von Geistern.

„Hitogata“ (menschliche Statuetten, Teil der Skulptur „human“) schildert die Bedeutung von Statuetten für die Menschheit. Menschliche Statuetten wurden seit der Antike produziert und auch Rei Naito hat vor Kurzem begonnen, sie herzustellen. Die Beschäftigung mit der traditionellen Art der Herstellung von Statuetten als archaischer Akt, der der modernen Kunst sowohl vorausgeht als sie auch transzendiert, ist für Naito als Künstlerin sehr wichtig.

 

Rei Naito, die 1961 in Hiroshima geboren wurde, lebt und arbeitet in Tokio. Zuletzt stellte sie in der Marianne Boesky Gallery, New York, der Gallery Koyanagi, Tokio, dem Museum of Modern Art, Kamakura, Kanagawa und der Collection Lambert en Avignon, Frankreich aus. Ihre Werke werden außerdem in öffentlichen Sammlungen präsentiert, so z.B. in der Deutschen Bank, dem Museum of Modern Art, New York, dem Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, und dem Museum of Contemporary Art, Tokio.